Orchester „ist in einer Umbruchphase“ (wlz-fz, 12.11.2013)
Proben-Freizeit des Jugendorchesters der Edertalschule am Edersee · Leistungskurs-Schüler als Probenleiter
Musikalisch geht es hoch her an der Edertalschule: Während sich BigBand und Streicher des Jugendsinfonieorchesters in der Kulturhalle auf das bevorstehende Konzert am Samstag vorbereiten, probt das Jugendorchester für das Adventsvorspiel in der Jugendherberge Hohe Fahrt am Edersee.
„Die Viertel bitte sehr kurz spielen!“ und „Denkt ans Ritardando!“: Gertrud Will und Martin Fischer sind in ihrem Element. Gerade bereiten sie die weihnachtlichen Stücke, aber auch das Repertoire für das nächste Schulkonzert vor. 40 Schülerinnen und Schüler folgen ihren Anweisungen, konzentriert und aufmerksam. Dann läuft das Matrosenlied von Edvard Grieg etwas aus dem Ruder. „Nochmal von vorn!“
„Wir sind gerade wieder in einer Umbruchphase: Viele erfahrene Musikerinnen und Musiker sind ins große Jugendsinfonieorchester gewechselt. Aber wir haben erfreulich viel Nachwuchs bekommen, sogar aus den fünften Klassen“, so Gertrud Will. „Wir schalten einen Gang zurück und greifen erst mal wieder auf leichtere Stücke zurück.“ Und die Rollen sind neu verteilt: Die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen haben sich schon gut in die Rolle der neuen Stimmführer eingefunden und kümmern sich mit um die Jüngeren.
Für drei Tage sind die Kinder des Jugendorchesters mit ihren beiden Leitern auf Probenfreizeit und bekommen gleich zwei Mal Verstärkung und Besuch: Am Mittwoch nachmittag probt die „Anfänger-Streichergruppe“ mit. Die Schützlinge von Musikschul-Geigenlehrerin Marion Linse haben im Rahmen des JeKi-Projektes der Regenbogenschule Geigenunterricht bekommen und können nun in der fünften Klasse unter erleichterten Bedingungen weiterspielen und werden behutsam ins Jugendorchester integriert. Am Donnerstag Nachmittag übernehmen vier engagierte junge Leute aus dem Leistungskurs Musik von Martin Fischer einige Satzproben. „Sie spielen schon länger im Jugendsinfonieorchester und unterstützen uns bei der Probenarbeit enorm. Bis eben hatten sie noch Orchesterprobe und Unterricht, jetzt sind sie hier“, so Martin Fischer.
Auf dem Programm stehen aber nicht nur umfangreiche Proben, sondern auch Spaß: Ein Orchester muss nicht nur musikalisch zusammenwachsen, sondern auch menschlich. So haben die Mädchen und Jungen auch Freizeit, gehen wandern und freuen sich auf den heiß begehrten „Bunten Abend“, bei dem es immer Sketche und musikalische Beiträge gibt und die Lehrer auch schon mal aufs Korn genommen werden.
Und man merkt, dass sich die Kinder in der Jugendherberge und mit den Proben wohl fühlen: Kaum ist die Pause herum, greift jeder wieder zu seinem Instrument und läuft auf Socken und bequemer Kleidung in die unterschiedlichen Räume, in denen jetzt die Satzproben beginnen.