Im Zuge des Religion-Ethik-Tages sind die drei evangelischen Religionskurse der E-Phase von Frau Alberding, Frau Böcher und Frau Braun unter der Fragestellung „Wie sieht/sah jüdisches Leben in Deutschland aus?“ zu einer Exkursion nach Frankfurt aufgebrochen. In folgenden Texten berichten nun Schüler und Schülerinnen über ihre Eindrücke und Erkenntnisse.
Unser Besuch in der Westend Synagoge in Frankfurt
Am 31. Januar 2024 besuchte die Jahrgangsstufe 11 der Edertalschule Frankenberg die Westend Synagoge in Frankfurt. Dort angekommen wurden wir von einer Frau namens Esther in Empfang genommen. Sie erklärte uns die Entstehung der Synagoge und die Vorgeschichte in Frankfurt. Im Anschluss gingen wir in den Hof der Synagoge, wo ein großer Brunnen stand. Dort abgebildet waren einige Köpfe von Löwinnen, welche als ein Symbol der Juden gelten. Direkt über dem Brunnen zeigte uns die Frau einen großen Löwen, eingraviert in eine Mauer. Dieser war besonders interessant, da er in seinen Pfoten ein Schild mit einem Davidstern hielt. Esther erzählte uns, dass der Löwe symbolisch für die innere Kraft der Juden stehe und dass man in der jüdischen Religion häufig einen Löwen sehe. Sie berichtete uns ebenfalls, dass man in der Synagoge keine Bilder von Menschen finde, da man sich kein Bild von Gott machen solle.
Als wir im Gottesdienstraum ankamen, wurde uns erklärt, dass es im Gottesdienst eine geschlechtliche Abtrennung gebe, was für uns ziemlich merkwürdig war. Dazu sagte sie, dass die Männer unten und die Frauen oben sitzen müssen. Außerdem wurde uns erzählt, dass jeder jüdische Junge im Alter von 13-14 Jahren eine Stelle der Tora vor der Gemeinde vorsingen müsse. Bei den jüdischen Mädchen findet dies schon etwa im Alter von zwölf Jahren statt. Auf unsere Frage, warum sich an den Wänden des Gottesdienstraumes Dreiecke befinden, antwortete Esther, dass die Dreiecke für den Davidstern stehen, welcher als Symbol des Judentums gelte. Zudem komme, dass man keine Malereien im Gottesdienstraum entdecken könne und alle Schriften hebräisch verfasst seien, welche sie uns vorlesen könne. Die Tora, welche ebenfalls hebräisch geschrieben ist, befinde sich unter der Woche in einem Toraschrein. An Gottesdiensten steht die Tora in der Mitte des Gottesdienstraumes, symbolisch für den Mittelpunkt des jüdischen Glaubens. Zum Ende der Führung zeigte uns Esther eine Tür, deren Vorhang hebräische Worte enthielt. Hinter dieser Tür befindet sich der Toraschrein. Da diese Tür jedoch verschlossen war und Esther keinen Schlüssel dafür hatte, konnte sie uns den Toraschrein leider nicht zeigen.
Abschließend können wir sagen, dass sich der Besuch in der Synagoge sehr gelohnt hat und wir sehr viel über den jüdischen Glauben gelernt haben. Wir können den Besuch auf jeden Fall empfehlen. Diese Möglichkeit, den jüdischen Glauben und das Leben der Juden kennenzulernen, sollte für die Schülerinnen und Schüler auch in den nächsten Jahren weiterhin ermöglicht werden.
Von Jannis Waßmuth, David Scholl und Lara Inacker.
Bericht über das Jüdische Museum
Während des Religion-Ethik-Tages besuchte unser Kurs, unter der Leitung von Frau Böcher, das jüdische Museum in Frankfurt am Main. Ziel unseres Ausfluges war es, uns die jüdische Kultur sowie den jüdischen Glauben näher zu bringen. Das Jüdische Museum ist ein eindrucksvolles Gebäude. Gleich zu Beginn standen wir in einem hellen, weißen, gar steril wirkenden Innenhof, welcher ein Kunstwerk beherbergte. In der Mitte des Hofes stand ein Baum ohne feste Wurzeln, der mit Hilfe seiner Baumkrone, einen entwurzelten Baum auffing und stützte. Durch einen Lautsprecher ertönten zur selben Zeit die Namen von verstorbenen jüdischen Menschen. Dies hinterließ nicht nur einen bleibenden Eindruck, sondern stimmte uns auch nachdenklich.
Die Geschichte des Museums ist nicht weniger beeindruckend, denn es vereint alt und neu. Das Haupthaus verkörpert ein eigenes Ausstellungsstück, denn von 1846 bis 1933 war das Gebäude im Besitz der jüdischen Familie Rothschild. So sind viele Räume restauriert worden, um der damaligen Zeit zu entsprechen. Das machte das Museum umso besonderer. Die Ausstellungsräume waren wunderschön. Unser Tourguide führte uns durch ein Marmortreppenhaus, welches mit zahlreichen Spiegeln bestückt war und zeigte uns originalgetreue Salons der Familie Rothschild, welche in Ausstellungsräume umfunktioniert wurden. Der vor wenigen Jahren erbaute Neubau ist nicht nur modern, sondern vereint auch die alte und neue jüdische Kultur.
Die Ausstellungen, die das Museum zu Verfügung stellt, sind nicht weniger faszinierend, denn sie arbeiten mit verschiedenen Mitteln, um den Museumsbesuch interessanter zu gestalten. So gab es Gemälde, Videos, Wandprojektionen, Kunstwerke und materielle Ausstellungsstücke. Im gesamten Museum war kein einziger Raum zu finden, der auf uns langweilig wirkte.
Zudem war die Gestaltung der Tour überaus gelungen, denn statt uns zahlreiche Informationen vorzutragen, bezog unser Tourguide uns aktiv in die Museumstour mit ein, indem er uns Fragen stellte oder uns unscheinbare Ausstellungsstücke zeigte, welche erst durch sein Hintergrundwissen wirklich interessant wurden.
Der Auftrag, den das Jüdische Museum in Frankfurt verfolgt, sollte nicht ausgelassen werden, denn die Geschichte des jüdischen Glaubens in Deutschland ist eine zugleich sehr traurige und wichtige. Es ist wichtig, sich mit dem Geschehenen auseinander zu setzen und sich über die jüdische Glaubensrichtung zu informieren. Wie sollte man sonst verhindern können, dass sich geschehene Dinge wiederholen. Das gesamte Ausmaß dessen wird einem erst an so einem Ort bewusst. In dem Moment, in dem man die Namen der Verstorben hört und sie an den Schließfächern liest, bekommt man ein mulmiges Gefühl. Auch hatten wir manchmal Angst, eine Frage zu beantworten, da wir nichts Falsches sagen oder verständnislos wirken wollte. Dieses Gefühl sollte man sich merken. Deshalb finden wir einen Besuch im jüdischen Museum auch sinnvoll, da er Bewusstsein für ein solches Thema verschafft.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das Jüdische Museum nicht nur einen eindrucksvollen Ort, mit einer noch eindrucksvolleren Geschichte verkörpert, sondern dass es auch ein abwechslungsreiches und innovatives Museum ist, welchem es gelingt, Schülerinnen und Schülern das jüdische Leben sowie die Geschichte der jüdischen Kultur näher zu bringen. Zudem schafft das Museum Bewusstsein, Respekt sowie Verständnis für den jüdischen Glauben und erfüllt somit den Zweck unseres Besuches.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass man sich aufgrund der zahlreichen Informationen und Ausstellungsstücke genügend Zeit nehmen sollte, um genug aus solch einem Besuch mitzunehmen. So kann man nur jedem, der etwas über den jüdischen Glauben erfahren möchte, empfehlen an einer Museumstour teilzunehmen. Daher empfehlen wir auch den kommenden E-Phasen einen Besuch im jüdischen Museum.
Bericht von Luisa Tönges und Lena Funk
Bericht zu unserem Schulausflug am 31.01.2024 nach Frankfurt in das Museum Judengasse
Am 31.01.2024 haben die evangelischen Religionskurse der 11. Klasse ein Ausflug nach Frankfurt gemacht. Der Religionskurs von Frau Alberding besuchte das Museum Judengasse in Frankfurt.
Als wir dort ankamen, mussten wir zuerst unsere Sachen abgeben, da diese durchsucht wurden. Danach ging die Führung los. Aufgrund der Bahnverspätung am Morgen hatten wir leider nur einen begrenzten Zeitraum und mussten so alles etwas schneller durchlaufen. Eine nette Frau, die dort arbeitet, hat uns eine Führung gegeben. Zuerst haben wir etwas über die Geschichte der Judengasse erfahren und wie dort die Menschen gelebt haben. Die Ausstellung zeigt spannende Perspektiven auf das jüdische Alltagsleben in der Frühen Neuzeit. Dann wurde uns etwas über die Feiern im Judentum erklärt und welche wichtigen Reliquien es dort gibt.
Danach haben wir uns die Judengasse angeschaut. Die Judengasse zeigt Fundamente von Häusern der ehemaligem Judengasse, dem ältesten Ghetto Europas. Wir haben eine Mikwe, ein jüdisches Tauchbad, und Überreste von Häusern gesehen und konnten sogar hineingehen. Nach der Führung haben wir uns dann noch einen Film angesehen, der die Geschichte der Judengasse erzählt und veranschaulicht.
Bericht von Pauline Schween.