Unterschiedlicher könnte die Stimmungslage der beiden Volleyball-Teams der Edertalschule (Jahrgänge 2009-2007) nach dem gut besetzten Regionalentscheid in Vellmar kaum sein. Während sich das Mädchen-Team souverän und ohne Satzverlust mit dem Turniersieg für das Landesfinale in Wiesbaden qualifiziert, scheitert das Jungen-Team weniger an den Gegnern als eher an sich selbst.
Dabei war das dieses Jahr nahezu komplett besetzte Team - nur ein Leistungsträger fiel verletzt aus - mit hohen Erwartungen und großem Selbstbewusstsein seitens der Spieler angereist. Doch direkt im ersten Spiel gegen die Gesamtschule aus Kaufungen startete das Team extrem unkonzentriert und lief den ganzen Satz über bis zum Ende einem 0:7-Rückstand hinterher. Erst im zweiten Satz konnte das Team phasenweise die Fehlerquote niedriger und den Gegner mit zwei Aufschlagserien auf Abstand halten und den Satz so gewinnen. Im entscheidenden Tie-Break ging es dann hin und her, wobei das Team der ETS im Grunde alle Punkte ganz allein produzierte - die eigenen und die des Gegners. Es wechselten sich nämlich tolle Angriffsaktionen mit völlig unnötigen und unverständlichen Eigenfehlern ab. Letztlich war das auch die Ursache für die knappe Niederlage gegen das Kaufunger Team, das konstant nahezu fehlerfrei spielte und zu Recht gewann. Das entscheidende zweite Gruppenspiel gegen den späteren Turniersieger aus Gersfeld wurde dann zu einer exakten Kopie des ersten Spiels - inklusive der knappen Tie-Break-Niederlage im dritten Satz.
Leider konnte das Team die Erfahrungen des ersten Spiels nicht erfolgreich verwerten. Hier zeigten sich die großen mentalen Defizite durch viel zu viele Eigenfehler, Übermotivation und fehlende teaminterne Kommunikation - trotz des spielerisch sicher größten Potentials aller Teams. „Wenn man in engen Spielen auf Augenhöhe eine deutlich höhere Eigenfehlerquote in allen Spielbereichen hat als der Gegner, kann man sie nicht gewinnen“, resümiert Coach Krämer nach der Gruppenphase. „Man muss das Einfache gut machen - und darin waren uns zwei Teams heute einfach überlegen.“
Dennoch gab es auch spielerische Lichtblicke, vor allem bei noch recht unerfahrenen Spielern, die ihre Sache wirklich gut gemacht haben. Im Spiel um Platz 5 konnte das Team der ETS dann noch einmal gegen die Gesamtschule Battenberg zeigen, was in ihm steckt. Mit einem ungefährdeten 2:0-Erfolg versöhnten sich die Spieler abschließend ein wenig.
Ganz anders verlief das Turnier für die Vollerballerinnen der ETS. Ohne spürbare Nervosität, mit klarem Spielaufbau und großer Konzentration ging das Team in den beiden Gruppenspielen gegen Eschwege und die Winfried-Schule aus Fulda zu Werke. Ohne Satzverlust und ohne ernsthaft in Bedrängnis zu geraten zog das sehr homogene und motivierte Team souverän ins Halbfinale ein.
Im Finale gegen die Freiherr-von-Stein-Schule aus Fulda konnten die Volleyballerinnen der ETS erneut auf ihre bisher gezeigten Stärken vertrauen. Vor allem die Aufschlag- und Zuspielqualität überzeugte, sodass die Angriffsdominanz die Gegnerinnen immer wieder unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen konnte. Da das Team aus Fulda aber nie aufgab und besonders im Abwehrbereich sehr gute Leistungen zeigte, entwickelte sich ein engeres Spiel als in den Begegnungen zuvor. Besonders am Ende des zweiten Satzes wurde es nach einer 23:19-Führung noch einmal spannend, weil sich kleinere Unkonzentriertheiten und Fehler einschlichen. Doch das Team riss sich zusammen und gewann auch diesen Satz noch mit 26:24 und das Spiel mit 2:0. Damit setzt das diesjährige Mädchen-Team die erfolgreiche Serie der Landesfinalteilnahmen fort. „Die Homogenität, Motivation, Konzentrationsfähigkeit und die Stimmung des Teams sind beeindruckend und sicherlich der größte Erfolgsgarant“, loben die Coaches Johanna Pfaudler und Markus Krämer äußerst zufrieden. „Das allein wird auf dem Landesfinale gegen die semiprofessionellen Stützpunktschulen zwar nicht reichen, aber wir werden Spaß haben und uns sicher dort nicht schämen müssen.“
Jungen-Team: Luis Correira da Silva (verletzt), Philipp Drössler, Leon Gaier, Nick Glatzl, Felix Heinze, Mika Köppen, Tizian Müller, Jan Niklas Paffe, Melvin Schoenewolf, Jaden Smith, Moritz Wohlfarth.
Mädchen-Team: Elisabeth Bretter, Anna Lucia Casella, Luana Correira da Silva, Samieh Darvishan, Nike Dietrich, Mia Gaydos, Cilia Guth, Marit Landau, Melissa Mischmann.
Coaching: Ludwig Mischmann, Johanna Pfaudler und Markus Krämer