von Leonie Neumark
Als ich von der Möglichkeit erfuhr, ein Praktikum in der französischen Außenstelle von Viessmann zu absolvieren, sah ich das als eine Chance, meine Französischkenntnisse zu verbessern und mehr Selbstständigkeit zu entwickeln. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich als Reaktion auf meine Bewerbung auf das Praktikum eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhielt und mir schließlich der Praktikumsplatz zugesagt wurde.
Die Außenstelle von Viessmann, in der ich mein Praktikum absolvierte, befindet sich in einer kleinen Stadt namens Faulquemont, ungefähr eine Dreiviertelstunde von der deutsch-französischen Grenze entfernt. Da die Unterbringung in einer Familie nicht möglich war und weil es kaum Unterkünfte in Faulquemont gibt, wohnte ich während des zweiwöchigen Praktikums allerdings in einer Art Jugendherberge in Metz, also einige Kilometer entfernt. Zuerst bewertete ich diesen Umstand noch als negativ, weil ich einen deutlich längeren Weg zur Arbeit hatte, im Nachhinein bin ich aber sehr froh in Metz gelebt zu haben, denn es war eine völlig neue und spannende Erfahrung, für eine kurze Zeit alleine in einer Großstadt zu leben.
In meinem Wohnheim, dem Foyer Mozart, erkundigten sich die Betreuerinnen immer danach, wie ich mit dem Praktikum zurecht kam und kontrollierten, dass ich nachts wieder sicher nach Hause gekommen war. Aber abgesehen davon war es, als würde man alleine wohnen, vielleicht vergleichbar mit dem Wohnen im Studium. Ich hatte ein kleines bereits möbliertes Zimmer mit einem Bett, Schreibtisch und Schränken, einer einfachen Küchenzeile und einem kleinen Bad, aber um alles andere musste ich mich selber kümmern. Dazu gehörte natürlich für mich selbst einzukaufen und zu kochen, aber beispielsweise auch, die Wohnung regelmäßig zu putzen. Ich fand diese Erfahrung sehr lehrreich, weil ich innerhalb dieser zwei Wochen wirklich selbstständig war und die alleinige Verantwortung für mein Handeln getragen habe.
Auch die morgendliche Fahrt zu Viessmann organisierte ich selber. Die Tickets kaufte ich immer am Schalter und ab dem zweiten Arbeitstag konnte ich mir auch selber überlegen, welche Züge ich nehmen wollte, da wir im Unternehmen flexible Arbeitszeiten hatten und ich nur darauf achten musste, auf eine 35-Stunden-Woche zu kommen. Meistens arbeitete ich von kurz nach acht bis um Viertel vor fünf, weshalb ich mit halbstündiger Zugfahrt zuzüglich Fußweg von 7h15 bis 17h45 unterwegs war. Somit hatte ich unter der Woche wenig Zeit, noch große Unternehmungen in der Stadt zu machen. Die Wochenenden nutzte ich allerdings intensiv, um in meinen zwei Wochen möglichst viel von Metz kennenzulernen.
Ich persönlich habe eine wunderschöne Stadt für mich entdecken können. Innerhalb von zehn Minuten konnte ich von meiner Unterkunft, dem Foyer Mozart, zum Ufer der Mosel laufen. Auf dem Weg dorthin liegen viele wunderschöne Parks, in die ich mich einige Male mit einem französischen Buch und meinem Vokabelheft gesetzt habe. Weitere fünf Minuten und ich erreichte die Kathedrale von Metz, in der ich sogar einmal einer Generalprobe für ein Konzert im Rahmen des Festivals „Metz est wunderbar“ zur deutsch-französischen Freundschaft beiwohnen konnte. Metz ist aber nicht nur eine sehr grüne und musikalische Stadt, sondern auch ein Ort der modernen Kunst. Nicht nur im Centre Pompidou, einem Museum mit sehr modernen Ausstellungen, findet man entsprechende Kunstwerke, auch in den Parks und sogar in dem Einkaufszentrum, in dem ich meine Einkäufe erledigte, gibt es moderne Kunstinstallationen.
Wie gesagt beschränkten sich meine Ausflüge in die Stadt allerdings eher auf das Wochenende. In der Woche arbeitete ich in der research and development Abteilung von Viessmann oder um genauer zu sein in einem Team, welches sich mit Produkttests für Solaranlagen und ihre Bestandteile beschäftigte. Meine Tutorin entwickelte Tests, die sie dann mit einem besonderen Testgerät durchführte, an dem man Temperaturen etc. selber einstellen und die Funktionen der Geräte überwachen konnte.
Während meines Praktikums durfte ich diese Tests ebenfalls durchführen, nachdem ich mich in die Funktionsweisen des Systems und die einzelnen Funktionen eingelesen hatte, und in der zweiten Woche durfte ich sogar eigene Tests entwickeln und in die offizielle Testsoftware eintragen. Bei meiner Arbeit war ich im Allgemeinen sehr frei. So hatte ich zum Beispiel mehrere Tage Zeit, um die Tests für fünf bestimmte Funktionen zu entwerfen und konnte dabei selbst entscheiden, wie viele Tests für eine Funktion nötig waren und musste auch selber abschätzen, welche Szenarien man in den Tests prüfen musste. Diese große Freiheit beim Arbeiten war für mich völlig neu, da man in der Schule normalerweise sehr genaue Aufgabenstellungen vorgelegt bekommt. Eine weitere Besonderheit für mich war der zeitgleiche Gebrauch von unterschiedlichen Sprachen. Denn die Erklärtexte, die ich bekam, waren alle auf Deutsch verfasst, schließlich ist Viessmann ursprünglich ein deutsches Unternehmen, die Software mit der ich arbeitete und in der ich auch Anweisungen für die Tests formulieren musste, war auf Englisch und meine Notizen fertigte ich auf Französisch an, da ich mit meinen Kollegen auf Französisch über das Thema sprach und außerdem meine Sprachkenntnisse erweitern wollte. Kurz gesagt: Ich übersetzte dauernd Texte von einer Sprache in die andere. Das mag vielleicht nervig klingen, aber es hat mir wirklich viel im Bezug auf die Souveränität in den Fremdsprachen gebracht. Zusätzlich zu diesen Tätigkeiten, mit denen ich mich während meines Praktikums sehr detailliert beschäftigte, konnte ich auch Einblicke in andere Berufe bei Viessmann gewinnen, was für mich auch sehr aufschlussreich und spannend war.
Das Arbeitsklima bei Viessmann hat mich auch sehr überzeugt. Wenn ich eine Frage hatte, war sofort mindestens eine Person aus meinem Team bei mir und meine Betreuer haben sich zwischendurch wirklich viel Zeit für mich genommen, um Zwischenergebnisse mit mir durchzusprechen und mir weitere Verbesserungstipps zu geben. Außerdem haben wir in der Mittagspause immer mit anderen Kollegen Tischkicker gespielt und alle waren sehr offen und freundlich. Grundsätzlich war der Umgang zwischen allen sehr respektvoll und familiär, was ich als sehr positiv wahrgenommen habe.
Insgesamt kann ich ein Auslandspraktikum wie dieses nur ausdrücklich an alle weiterempfehlen, die neugierig auf ein anderes Land und eine andere Sprache sind und sich persönlich weiterentwickeln wollen.
Erfahrungsbericht zum Auslandspraktikum bei Viessmann in Faulquemont (Frankreich)
Als ich von der Möglichkeit erfuhr, ein Praktikum in der französischen Außenstelle von Viessmann zu absolvieren, sah ich das als eine Chance, meine Französischkenntnisse zu verbessern und mehr Selbstständigkeit zu entwickeln. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich als Reaktion auf meine Bewerbung auf das Praktikum eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhielt und mir schließlich der Praktikumsplatz zugesagt wurde.
Die Außenstelle von Viessmann, in der ich mein Praktikum absolvierte, befindet sich in einer kleinen Stadt namens Faulquemont, ungefähr eine Dreiviertelstunde von der deutsch-französischen Grenze entfernt. Da die Unterbringung in einer Familie nicht möglich war und weil es kaum Unterkünfte in Faulquemont gibt, wohnte ich während des zweiwöchigen Praktikums allerdings in einer Art Jugendherberge in Metz, also einige Kilometer entfernt. Zuerst bewertete ich diesen Umstand noch als negativ, weil ich einen deutlich längeren Weg zur Arbeit hatte, im Nachhinein bin ich aber sehr froh in Metz gelebt zu haben, denn es war eine völlig neue und spannende Erfahrung, für eine kurze Zeit alleine in einer Großstadt zu leben.
In meinem Wohnheim, dem Foyer Mozart, erkundigten sich die Betreuerinnen immer danach, wie ich mit dem Praktikum zurecht kam und kontrollierten, dass ich nachts wieder sicher nach Hause gekommen war. Aber abgesehen davon war es, als würde man alleine wohnen, vielleicht vergleichbar mit dem Wohnen im Studium. Ich hatte ein kleines bereits möbliertes Zimmer mit einem Bett, Schreibtisch und Schränken, einer einfachen Küchenzeile und einem kleinen Bad, aber um alles andere musste ich mich selber kümmern. Dazu gehörte natürlich für mich selbst einzukaufen und zu kochen, aber beispielsweise auch, die Wohnung regelmäßig zu putzen. Ich fand diese Erfahrung sehr lehrreich, weil ich innerhalb dieser zwei Wochen wirklich selbstständig war und die alleinige Verantwortung für mein Handeln getragen habe.
Auch die morgendliche Fahrt zu Viessmann organisierte ich selber. Die Tickets kaufte ich immer am Schalter und ab dem zweiten Arbeitstag konnte ich mir auch selber überlegen, welche Züge ich nehmen wollte, da wir im Unternehmen flexible Arbeitszeiten hatten und ich nur darauf achten musste, auf eine 35-Stunden-Woche zu kommen. Meistens arbeitete ich von kurz nach acht bis um Viertel vor fünf, weshalb ich mit halbstündiger Zugfahrt zuzüglich Fußweg von 7h15 bis 17h45 unterwegs war. Somit hatte ich unter der Woche wenig Zeit, noch große Unternehmungen in der Stadt zu machen. Die Wochenenden nutzte ich allerdings intensiv, um in meinen zwei Wochen möglichst viel von Metz kennenzulernen.
Ich persönlich habe eine wunderschöne Stadt für mich entdecken können. Innerhalb von zehn Minuten konnte ich von meiner Unterkunft, dem Foyer Mozart, zum Ufer der Mosel laufen. Auf dem Weg dorthin liegen viele wunderschöne Parks, in die ich mich einige Male mit einem französischen Buch und meinem Vokabelheft gesetzt habe. Weitere fünf Minuten und ich erreichte die Kathedrale von Metz, in der ich sogar einmal einer Generalprobe für ein Konzert im Rahmen des Festivals „Metz est wunderbar“ zur deutsch-französischen Freundschaft beiwohnen konnte. Metz ist aber nicht nur eine sehr grüne und musikalische Stadt, sondern auch ein Ort der modernen Kunst. Nicht nur im Centre Pompidou, einem Museum mit sehr modernen Ausstellungen, findet man entsprechende Kunstwerke, auch in den Parks und sogar in dem Einkaufszentrum, in dem ich meine Einkäufe erledigte, gibt es moderne Kunstinstallationen.
Wie gesagt beschränkten sich meine Ausflüge in die Stadt allerdings eher auf das Wochenende. In der Woche arbeitete ich in der research and development Abteilung von Viessmann oder um genauer zu sein in einem Team, welches sich mit Produkttests für Solaranlagen und ihre Bestandteile beschäftigte. Meine Tutorin entwickelte Tests, die sie dann mit einem besonderen Testgerät durchführte, an dem man Temperaturen etc. selber einstellen und die Funktionen der Geräte überwachen konnte.
Während meines Praktikums durfte ich diese Tests ebenfalls durchführen, nachdem ich mich in die Funktionsweisen des Systems und die einzelnen Funktionen eingelesen hatte, und in der zweiten Woche durfte ich sogar eigene Tests entwickeln und in die offizielle Testsoftware eintragen. Bei meiner Arbeit war ich im Allgemeinen sehr frei. So hatte ich zum Beispiel mehrere Tage Zeit, um die Tests für fünf bestimmte Funktionen zu entwerfen und konnte dabei selbst entscheiden, wie viele Tests für eine Funktion nötig waren und musste auch selber abschätzen, welche Szenarien man in den Tests prüfen musste. Diese große Freiheit beim Arbeiten war für mich völlig neu, da man in der Schule normalerweise sehr genaue Aufgabenstellungen vorgelegt bekommt. Eine weitere Besonderheit für mich war der zeitgleiche Gebrauch von unterschiedlichen Sprachen. Denn die Erklärtexte, die ich bekam, waren alle auf Deutsch verfasst, schließlich ist Viessmann ursprünglich ein deutsches Unternehmen, die Software mit der ich arbeitete und in der ich auch Anweisungen für die Tests formulieren musste, war auf Englisch und meine Notizen fertigte ich auf Französisch an, da ich mit meinen Kollegen auf Französisch über das Thema sprach und außerdem meine Sprachkenntnisse erweitern wollte. Kurz gesagt: Ich übersetzte dauernd Texte von einer Sprache in die andere. Das mag vielleicht nervig klingen, aber es hat mir wirklich viel im Bezug auf die Souveränität in den Fremdsprachen gebracht. Zusätzlich zu diesen Tätigkeiten, mit denen ich mich während meines Praktikums sehr detailliert beschäftigte, konnte ich auch Einblicke in andere Berufe bei Viessmann gewinnen, was für mich auch sehr aufschlussreich und spannend war.
Das Arbeitsklima bei Viessmann hat mich auch sehr überzeugt. Wenn ich eine Frage hatte, war sofort mindestens eine Person aus meinem Team bei mir und meine Betreuer haben sich zwischendurch wirklich viel Zeit für mich genommen, um Zwischenergebnisse mit mir durchzusprechen und mir weitere Verbesserungstipps zu geben. Außerdem haben wir in der Mittagspause immer mit anderen Kollegen Tischkicker gespielt und alle waren sehr offen und freundlich. Grundsätzlich war der Umgang zwischen allen sehr respektvoll und familiär, was ich als sehr positiv wahrgenommen habe.
Insgesamt kann ich ein Auslandspraktikum wie dieses nur ausdrücklich an alle weiterempfehlen, die neugierig auf ein anderes Land und eine andere Sprache sind und sich persönlich weiterentwickeln wollen.
Leonie Neumark
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